Zwölf Jahre nach seiner Gründung in Akkon (Israel) wurde der Deutsche Orden im Jahre 1202 erstmals in einer Tiroler Urkunde erwähnt, als in Bozen die erste Niederlassung der Ballei „An der Etsch und im Gebirge“ entstand.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurden dem Deutschen Orden zahlreiche Tiroler Kirchen und Hospitäler als Stiftung zuteil. Als wichtigste Ordensniederlassungen galten Sterzing, Lengmoos und Bozen. Das Zentrum des Ordens und der Sitz des Komturs der Ballei war die Kommende Weggenstein in Bozen, die über zahlreiche Besitztümer verfügte.
In Lana ist der Deutsche Orden seit 1215 urkundlich belegt, 1396 wurde dem Orden die Pfarrei Lana inkorporiert. Im Jahr 1855 wurde das erste Priesterkonvent in Lana durch P. Peter Rigler und Hochmeister Erzherzog Maximilian Joseph gegründet. Rigler war es auch, der die ersten theologischen und ordensgeschichtlichen Bücher für die Errichtung einer Konventbibliothek sammelte.
Die Bibliothek des Deutschen Ordens in Lana umfasst heute mit seinen zahlreichen Legaten bzw. Schenkungen (z.B. Bestand Prälat August Peters, Bestand P. Gottfried Daum, Bestand P. Martin M. Steiner oder Bestand Stefan Lochmann) an die 62.000 Werke. Die Bibliothek besitzt keine Inkunabeln. Das älteste Buch im Bestand stammt aus dem Jahre 1501, die meisten Werke im Bestand sind nach 1851 erschienen.
Im Rahmen der Erschließung durch EHB in den Jahren 2006-2011 wurde der Buchbestand nach Fachgruppen geordnet und im neu gestalteten Bibliothekstrakt aufgestellt. Die größten Fachgruppen im Bibliotheksbestand sind Spiritualität, gefolgt von Literatur, Homiletik und Bibelwissenschaft.
Von 2004 bis 2020 war auch der Bibliotheksbestand des aufgelösten Kapuzinerklosters Lana, der ebenfalls von EHB katalogisiert wurde, in den Bibliotheksräumlichkeiten des Deutschen Ordens untergebracht. Im Jahr 2020 wurde der Kapuzinerbestand in die Provinzbibliothek der Kapuziner in Brixen überführt.
